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Grünflächen & Wasserläufe. Schwamm drunter, statt Schwamm drüber.

«He Stadt, ergib dich, du bist umzingelt!» – so klang es vor rund zwanzig Jahren, als Beton, Teer, Glas und Stein ihren Eroberungskrieg auf die Umgebung ausdehnten, alle Grünflächen verdrängten und den Sieg holten.

Die Folgen? Die Städte trockneten aus und litten unter extremen Jahreszeiten. Heftige Gewitter führten zu Sturzfluten. Im Sommer war die Hitze kaum auszuhalten, im Winter konnte sich die Kälte ungebremst ausbreiten. Und ungemütlich waren die Städte sowieso.

Und dann merkte der Mensch, dass so ein Baum nicht durch einen Sonnenschirm ersetzt werden kann. Dass sich Wiesen unter den Füssen viel angenehmer anfühlen als Teerplätze. Ist schon ein cleveres Kerlchen, der Mensch.

Glas, Stahl & Beton werden schnell heiss und erhitzen die Umgebung. Ausserdem schaden sie bei kräftigem Regen. Unversiegelte Böden hingegen sind wie Schwämme. Sie schlucken den Regen. Speichern das Wasser und geben es bei starkem Sonnenschein wieder ab. Kühlung. Gratis! Cool, oder?

Drum: Unsere Altstadt, aber auch unsere Quartiere müssen begrünt und bewässert sein! Das wussten die Menschen früher. Und dann haben sie’s vergessen. Und jetzt wissen sie’s wieder. Trockene Witze sind cool. Trockene Städte nicht.

Quelle: BAFU / Text: Stéphanie de Roguin

Städte von Morgen: Die Schwammstadt als Antwort

Der Klimawandel dringt auch in unsere Städte. Sie müssen sich daran anpassen und sich dafür quasi neu erfinden. Ein innovatives Konzept ist die Schwammstadt, die ganz aufs Aufnehmen und Speichern von Wasser angelegt ist. Wie funktioniert das?

Mit einem Küchenschwamm lässt sich Wasser, das etwa von einem Kochtopf überschwappt, aufsaugen und ins Waschbecken ausdrücken. Eine Schwammstadt funktioniert nach dem gleichen Prinzip: Sie saugt Regenwasser auf und speichert es. Und gibt es den Pflanzen und dem Wasserkreislauf während der immer häufigeren Hitze- und Trockenperioden zurück. Bei Starkregenfällen, die mit dem Klimawandel ebenfalls zunehmen, kann die Schwammstadt die Risiken durch Oberflächenabfluss und Hochwasser eindämmen und helfen, schwere Schäden zu vermeiden.

"Wusstest du, dass...?"

Was New York kann, müsste hier auch möglich sein.

Andrew J. Downing wusste schon im 19. Jahrhundert, dass eine Stadt begrünt sein muss. Er stupste die Politiker mit seinen Publikationen an, für die New Yorker ein Erholungsgebiet zu schaffen. Die Idee des Central Parks war entstanden. Die wohl berühmteste Stadt-Lunge der Welt! 4 km lang, 1 km breit. DAS ist begrünen!

Auch der Central Park in New York hat riesige Wasserreservoirs, die Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Kühlung!