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Dario Cantieni - Interviewerei

Dario Cantieni - Vorstellerei

Den Schnauz eines kolumbianischen Drogenbosses, die Frisur eines italienischen Gelato-Verkäufers und die O-Beine eines Tschüttelers, der nicht über die zweite Mannschaft des FC Gams hinauskam. 

Während die ersten beiden Punkte frei erfunden (aber finanziell sicher spannender) sind, blickt Dario Cantieni tatsächlich auf eine mittel-erfolgreiche Fussballer-Karrie…-Zeit zurück. Er lag dabei jedoch mehr am Boden als seinen Mitspielern in den Armen. Zweiteres, weil die Torerfolge oft ausblieben, ersteres, weil er überzeugt war, dass das Einsteigen der Gegenspieler nicht den Fairplay-Richtlinien entsprach. Und so lag er nach schier jedem Körperkontakt auf dem Platz, fuchtelte «zetter-mordio» mit den Armen und verlangte nach dem Schiedsrichter, als sei das Spielfeld eine spanische Soap und er die betrogene, schlechte Schauspielerin, die soeben ihren Freund im Bett einer anderen erwischt.

Für die Soap hat’s nie gereicht (und auch der Schiedsrichter zeigte sich unbeeindruckt), aber Dario Cantieni fand den Weg vom Fussballplatz auf die Bühne. Ein Auftritt bei der Freilichtbühne in Rüthi (verstorben nach 3 Minuten) und bei der Theater Company in Buchs (dem Tod nur knapp entgangen), machten den Hobby-Tschütteler zum Hobby-Schauspieler (die O-Beine blieben). 

Aber auch die Poetry-Slam Bühnen waren plötzlich Bretter, die nicht gerade die Welt, aber immerhin einen Einblick in eine neue solche bedeuteten. Dort waren die Blutgrätschen lyrischer Natur und nach getaner Arbeit gab’s kein Bier in der Dusche, sondern Schnaps auf der Bühne (auch wenn er selbst nie Welchen gewann und bei den anderen mittrinken durfte). 

Jedoch war Dario Cantieni nicht nur beim Trinken gerne Begleiter, sondern auch beim Radio. Ob Radio L in Liechtenstein (da brüstet er sich mit internationaler Berufserfahrung) oder auch FM1 in St.Gallen, die Bühne eines Radiomoderators verlangte von ihm, sich klar und deutlich auszudrücken. Darum konnte er auch klar und deutlich «Ja!» sagen, als er von der Agentur Machart angefragt wurde, ob er einen Text über Altstätten schreiben wolle. Entstanden ist, mit viel Herzblut und Menschen aus Altstätten, eine Ode ans Kleinod mit all seinen schönen Plätzen und Ecken.

Es gibt jedoch einen Ort im Städtchen, an den Dario Cantieni schlechte Erinnerungen hat. Nämlich dort, wo es schon früh in seinem Leben Niederlagen absetzte: Auf dem Fussballplatz von Altstätten.

Autor
Dario Cantieni
Moderator, Poetry Slamer, Kreativkopf
dariocantieni.ch