Dancing with the wolf – ein pelziger Flirt mit der Veränderung
Neues Wappen für Altstätten
Nun ist eingetreten, was Altstättens Stadtrat schon länger auf dem Radar hat: Das Wappen muss laut eigener allgemeiner Gemeindeordnung und der Altstätter Schutzverordnung, Artikel 10 Absatz 2l, neu gestaltet werden. Dies, weil zwei Ereignisse eingetroffen sind, die in ihrer Kombination unwiderruflich zu diesem Entscheid führen.
Erstens sollte der Bär als bisheriges Wappentier mindestens 100 Jahre nicht mehr auf Altstätter Boden gesichtet worden sein. Dies war bereits vor rund 90 Jahren erfüllt, da nachweislich am 24. Oktober 1835 zuletzt eine Bären-Sichtung aktenkundig wurde.
Die zweite Bedingung: Sollte sich frühestens 100 Jahre nach der letzten Begegnung mit einem freien Bären ein anderes Raubtier frei auf Altstätter Gebiet bewegen, so übernimmt dieses Raubtier automatisch den Platz auf dem Wappen. Dieses Raubtier sollte für gewöhnlich eine Schulterhöhe von mindestens 70 cm und mehr haben. So werden kleinere, für die Menschheit weniger bedeutende Raubtiere wie Marder und Ähnliche ausgeschlossen.
Am 19. März 2024 wurde – nachweislich und von kantonaler Stelle offiziell bestätigt – ein Wolf in Altstätten auf einer nächtlichen Entdeckungstour gefilmt. Die Dokumente wurden auf ihre Echtheit untersucht und bestätigt, es besteht kein Zweifel: Der Wolf übernimmt den Platz auf dem Wappen und dies für mindestens 100 Jahre.
Ehre, wem Ehre gebührt
Laut Stadtpräsident Ruedi Mattle werde zurzeit noch abgeklärt, ob es möglich sei, die entsprechende Schutzordnung rückwirkend auszuhebeln, sodass alles beim Alten bleiben kann, aber die Hoffnung sei gering. «Der Wolf hat innerhalb des Rates eine gute Lobby, die Mehrheit finde diesen Wechsel nachvollziehbar und sieht auch Vorteile darin. Es gibt nämlich regelmässig Anregungen aus der Bevölkerung, das Wappen endlich mal zu erneuern. Die Unzufriedenheit ist vor allem während der Coronazeit merklich gewachsen», so Ruedi Mattle weiter.
Rückwärts gerichtet
Die grosse Veränderung diene all denjenigen, denen der Altstätter Bär schon lange ein Dorn im Auge ist. Was viele stört: Der Bär schaut zurück, sein Blick ist nach hinten gerichtet. Dies, obwohl doch eine Stadt vor allem nach vorne schauen sollte und sich weiterentwickeln muss. Diese Positionierung und Ausrichtung des Bärs war schon oft Grund für hitzige Debatten im Städtli. Nun kann dieser Fehler ausgemerzt werden.
Erste Ideen schon vorhanden
Wir haben für euch bereits die ersten Vorschläge ausgearbeitet. Cool, oder?
Geplant ist, der Bevölkerung das neue Wappen anlässlich der 1. Augustfeier 2024 vorzustellen und per 1. Januar 2025 offiziell zu lancieren. Bis dahin gibt’s vielleicht noch mehr Ideen. Auch von euch?